Engagement ist …
… Verantwortung
„Viele Menschen hatten Angst, aber ein großes Bedürfnis zu reden“, erzählt Anna. Wir haben sie über die Corona-Nachbarschaftshilfe kennengelernt. Hier hat sie ihre Bereitschaft gezeigt zu helfen und hat ältere Menschen in der Zeit der Pandemie unterstützt. Bei Hausbesuchen trank sie mit ihnen Kaffee oder machte Erledigungen. „Reden hat sehr gut getan, auch mir“, erzählt sie. Mit einigen der älteren Menschen hat sie noch immer Kontakt.
Besonders die Situation in einer Neuköllner Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen ist Anna im Gedächtnis geblieben. In der unsicheren Situation der ersten Pandemie-Welle waren viele der Bewohner*innen in einer verzweifelten Situation der Ungewissheit. Hier hat Anna Einkäufe getätigt, Baby-Nahrung besorgt und Apothekengänge erledigt. Die Mitarbeiter*innen und Geflüchteten der Unterkunft haben sich über die Unterstützung sehr gefreut, standen an den Fenstern und winkten ihr zu.
Sie war in der ganzen Welt unterwegs: Geboren in Eritrea, lebte sie in Italien und England. Für „Ärzte ohne Grenzen“ war sie in den verschiedensten Kriegs- und Krisengebieten als Kinderkrankenschwester unterwegs, etwa in Syrien und Pakistan. Nun lebt Anna seit sieben Jahren in Berlin und unterstützt seitdem bedürftige Menschen. Doch es reizt sie, nochmal als Freiwillige in der Welt unterwegs zu sein, sei es auch nur für ein paar Monate.
Anna möchte ein Vorbild sein, auch für Menschen, die selbst eine Zuwanderungsgeschichte haben. Sie sagt, dass viele Menschen sich von den Problemen der Welt und anderen Menschen abschirmen – diese Menschen müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen.