Ausstellung – Solidarität

„Alle sollten die Möglichkeit haben, gleiche Chancen zu bekommen. Dazu brauchen wir ein solidarisches Miteinander“, sagt Jessica mit Blick auf die Gesellschaft und ihr Engagement. Die Stadtplanerin unterstützt im Rahmen der „AG Wohnungssuche“ geflüchtete Menschen bei der Suche nach einem Zuhause. Seit zwei Jahren ist sie dabei und hat bereits elf Personen und Familien zu einer eigenen Wohnung verholfen. In der Einzelberatung unterstützt sie bei den Anschreiben, Formularen oder begleitet sie zu Wohnungsbesichtigungen. Sie erzählt von einer fünfköpfigen afghanischen Familie, die nach langem Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft endlich eine Wohnung gefunden hat: –„… seitdem fühlt sich die Familie erst richtig angekommen in Berlin“, so Jessica.

Auch Christoph ist bei der „AG Wohnungssuche“ dabei – er berät geflüchtete Menschen bei einer offenen Sprechstunde. Hier können Menschen, die eine Wohnung suchen, ihre Fragen stellen oder sich zu Unterlagen beraten lassen. Christoph ist seit 2015 bei der Arbeitsgruppeaktiv. Er hat in seinem eigenen Umfeld die Ankunft einer geflüchteten Familie aus Syrien mitbekommen. Daraufhin hat er sich entschieden, auch zu helfen. „Ich habe gedacht, Wohnungssuche ist ein schwieriges Thema, das möchte bestimmt niemand unterstützen – also mach ich das“, erzählt er.

Beide sind sich einig – für das Engagement in der Wohnungssuche benötigt man eine gewisse Frusttoleranz. Jessica berichtet, dass teilweise mehr als 500 Wohnungsbewerbungen geschrieben werden müssen. Geflüchtete Menschen haben in Berlin große Schwierigkeiten, geeignete Wohnungen zu finden. Das liegt an verschiedenen Knackpunkten: Ein angespannter Wohnungsmarkt, bürokratische Details, diskriminierende Dynamiken oder schlicht ein Mangel an passenden Wohnungen für größere Familien. Bei der „AG Wohnungssuche“, die ein Teil des Bündnis Neuköllns darstellt, sind knapp 15 Freiwillige aktiv. Weitere Unterstützer*innen sind herzlich willkommen!