Ausstellung – gelebte Demokratie

„Dann fahren wir mit dem Fahrrad nach JWD raus und kaufen Spargel…“, so beschreibt Jutta ein Treffen mit ihrem Mentee im Besuchs- und Begleitprojekt „KlingelZeit“. Sie trifft sich knapp alle zehn Tage mit dem 89-jährigen Herren, um gemeinsame Zeit und Gesellschaft zu verbringen, etwa um Ausflüge zu machen oder einfach am Telefon zu quatschen. Der verwitwete Mann ist noch fit, lebt vegetarisch und erzählt gern aus seiner Vergangenheit, in der er Pflege- und Adoptivkinder aufgenommen hat. Unterhaltung steht im Vordergrund ihrer gemeinsamen Zeit, so Jutta: „Ich bin seine Gesellschafterin“, sagt sie.

Für sie ist Engagement ein Stück „gelebte Demokratie“. Sie habe gute Chancen und Voraussetzungen im Leben gehabt und möchte nun etwas zurückgeben, erzählt Jutta. Seit acht Jahren lebt die Diplom-Psychologin in Berlin und hat sich schon in der Vergangenheit engagiert, etwa als Lesepatin.

Auf das Projekt aufmerksam geworden, ist Jutta über einen Brief vom Bezirksamt Neukölln, der an ältere Menschen aus dem Bezirk ging. In diesem wurden sowohl Senioren/-innen die Unterstützung benötigen, als auch potenzielle Freiwillige auf das Projekt „KlingelZeit“ hingewiesen.

Der Besuchs- und Begleitdienst „KlingelZeit“ ist ein Projekt des Neuköllner EngagementZentrums, in dem Ehrenamtliche den Alltag von Senioren/-innen aus Südneukölln unterstützen und mit ihnen Zeit verbringen. Das Projekt richtet sich an Senioren/-innen aus Südneukölln, die sich über Gesellschaft und Unterstützung freuen. Derzeit sind 11 Tandems zwischen Freiwilligen und Mentoren/-innen aktiv.